Weihnachten gilt zwar als christliches Fest, dennoch scheiden sich über die Traditionen die Geister. Der Weihnachtsbaum ist ja gar ein heidnischer Brauch. Auch all unsere anderen Rituale haben ja oft gar nicht so viel mit dem Christuskind zu tun. Ja, was heißt das nun?
An Weihnachten überkommt oft sogar das kühlste Gemüt ein gewisser Zauber. Die Romantik, Märchenhaftigkeit der Weihnachtszeit zieht einfach alle in den Bann. Auch Männer, die das ganze Jahr über nichts von Deko wissen wollen, bekommen an Weihnachten einen kleinen Koller und wollen auch Deko haben. Zumindest sind es oft Männer, die die Lichterketten kaufen und installieren und oftmals gar nicht genug davon haben können. Haben Sie Partnerinnen, die es mit der Weihnachtsdeko nicht haben, wird schon mal gequengelt, dass zuhause auch geschmückt wird.
Es ist nicht nur das Kind in uns allen, dass sich an frohe Weihnachtstage in der Kindheit erinnert, es ist einfach auch ein ganz eigener magischer Zauber, der von der Weihnachtszeit ausgeht.
Auf einmal wollen alle gut sein. Es wird gespendet, an die Armen und Kranken gedacht. Der Run nach Ruhm, Geld und Erfolg wird auf einmal nicht mehr so wichtig. Wir werden tatsächlich besinnlich zum Ende des Jahres und es hat doch nichts mit dem Ende des Jahres zu tun, sondern mit Weihnachten. Es erinnert uns wirklich daran, was wichtig ist im Leben. Nämlich die anderen Menschen und Gutes zu tun! Wir werden in dieser Zeit hellhöriger für die Nöte der anderen und vor allem sind alle etwas bescheidener und zurückhaltender. Ja, es ist oft zu beobachten, dass sich in dieser Zeit auch sonst unruhige, egoistische Menschen anders benehmen. Wenn es auch keine dauerhafte Änderung ist, so sind wir doch sehr froh, dass wenigstens diese Zeit einen solchen Effekt hat.
Zu viel Betulichkeit und Familienenge?
Natürlich kommt es ob der veränderten Stimmungslage der Menschen dann oft zum großen Knall, wenn die Gefühlsduselei vielleicht zu viel wird und es einen zu sehr nervt, dass Konflikte einfach unter den Tisch gekehrt werden. Komisch, aber wahr. An Weihnachten wollen eigentlich alle friedlich miteinander feiern. Aber genau das macht nun auch aggressiv, weil man nicht das ganze Jahr über friedlich und nett zu seinen Nächsten ist. Eine Lösung für ernsthafte Familienstreitigkeiten lässt sich auch an Weihnachten nicht herbeizaubern. Aber die Stimmung in dieser Zeit kann einfach viel bewegen. Auch sonst harte Menschen werden irgendwie weich, wollen sich versöhnen und wünschen sich eine Welt wie in den Weihnachtsfilmen.
Kann man diese veränderte Stimmung, die ja wirklich große Massen ansteckt, wirklich nur als Gefühlsduselei zum Ende des Jahres abtun? Wir finden, da steckt einfach mehr dahinter. Es ist eine schöne, magische Zeit, an der Gott seine Macht strahlen lässt. Er wirkt beruhigend auf uns und wirkt auf uns ein. Gleichzeitig aber verfallen wir in Hektik, denn wir wollen ihm dienen, ihm mit einem schön gestalteten Zuhause und Fest Ehre erweisen. Der Prunk des Weihnachtsschmuckes steht für die Herrlichkeit Gottes. Ein reich geschmückter Tannenbaum steht für die Gaben der Natur. Die kleinen Engelchen am Baum, die wir alle so sehr lieben stehen natürlich für seine Engel. Wir erinnern uns an Weihnachten, dass wir Gottes Kinder sind und dürfen auch wieder Kind sein.
Miriam